Parodontitisbehandlung
Eine Parodontitis – oft auch als Parodontose bezeichnet – ist eine chronische Entzündung des Zahnhalteapparates. Sie wird durch bestimmte Bakterienarten hervorgerufen. Unbehandelt kann sie im Laufe der Jahre dazu führen, dass sich die Zähne im Zahnfach lockern, weil Zahnfleisch und Kieferknochen sich immer mehr zurückbilden.
Darüber hinaus hat eine Parodontitis negative Auswirkungen auf die Allgemeingesundheit: Sie kann Herz-/Kreislauferkrankungen und Diabetes begünstigen sowie bei Schwangeren das Risiko eines zu geringen Geburtsgewichtes des Kindes sowie einer Frühgeburt erhöhen.
Woran erkenne ich, ob mein Zahnfleisch gesund ist?
Gesundes Zahnfleisch hat eine blassrosa Farbe, liegt eng am Zahn an und blutet nur sehr selten bei Berührung. Krankes Zahnfleisch ist gerötet, zeigt Blutungsneigungen und geht mit der Zeit zurück, sodass die Zähne länger wirken als vorher.
Moderne Verfahren bei Parodontitisbehandlung in Essen
Dank moderner und weit entwickelter Verfahren ist heute eine sogenannte geschlossene Parodontitisbehandlung häufig ausreichend. Dabei werden die Bereiche unter dem Zahnfleischrand mit einem schonenden Ultraschallgerät oder mit Handinstrumenten von weichem Zahnbelag und Zahnstein gereinigt. In vielen Fällen ist hier eine Oberflächenbetäubung des Zahnfleisches mit einem Gel ausreichend, sodass auf eine Spritze verzichtet werden kann. Eine offene Parodontitisbehandlung (ein kleiner, chirurgischer Eingriff) kann auf diese Weise meist vermieden werden.
Schonende Behandlung mit dentalem Diodenlaser
Bei der Behandlung von Parodontitis steht uns zusätzlich moderne Lasertechnik zur Verfügung. Ergänzend zur konventionellen Therapie sorgt ein leistungsstarker Diodenlaser für eine Verbesserung der Keimreduktion in den Zahnfleischtaschen, verringert Wundschmerzen und sorgt insgesamt für eine schmerzarme bis schmerzfreie Behandlung.
Mikrobiologischer Test zur Bakterienbestimmung
Bei einer schweren Form der Parodontitis führen wir vor und während der Behandlung Bakterientests durch. Dies dient einerseits dazu, die Behandlung individuell ausrichten zu können und andererseits, um den Erfolg der Maßnahmen überprüfen zu können. Denn nur einige wenige Bakterienarten sind für die Entstehung einer Parodontitis verantwortlich. Manche können sie sogar besonders stark vorantreiben, sodass sich die Parodontitis rascher als üblich entwickelt. Mit dem Bakterientest können wir feststellen, ob zum Beispiel eine begleitende Antibiotika-Therapie sinnvoll ist, um die krankheitsauslösenden Bakterien zu verringern.
Hierfür arbeiten wir mit dem renommierten Institut für medizinische Mikrobiologie des Universitätsklinikums Essen zusammen. Das Institut wertet die mikrobiellen Proben aus, die wir bei der Untersuchung einer Parodontitis und Periimplantitis entnehmen. Der Test erlaubt uns eine noch exaktere Bestimmung der krankheitsauslösenden Bakterien und Typisierung der Parodontalerkrankung. Dies erhöht die Chancen, eine aggressive Parodontitis effektiv und nicht zuletzt auch nachhaltig zu bekämpfen.
Full Mouth Disinfection für Keimfreiheit im Mund
Das Ziel der Full Mouth Disinfection ist es, im Mund eine möglichst hohe Keimfreiheit zu erreichen, sodass bereits gereinigte und desinfizierte Zahnfleischtaschen nicht erneut mit Bakterien aus anderen Bereichen der Mundhöhle besiedelt werden können. Indem der gesamte Mund- und Rachenraum desinfiziert wird, kann der Behandlungserfolg deutlich verbessert werden.
Engmaschine Nachsorge (UPT) und Recall-Service
Nach einer Parodontitisbehandlung ist eine engmaschige und regelmäßige Nachsorge wichtig. Wir erkennen frühzeitig, ob die Erkrankung möglicherweise fortschreitet und können rechtzeitig eingreifen. Sie verlassen unsere Praxis in der Regel nicht, ohne dass wir einen neuen Recall-Termin mit Ihnen abgestimmt haben. Auf Wunsch erinnern wir Sie ein paar Tage vor dem Termin noch einmal daran.
Weitere Informationen zur Parodontitis finden Sie in unserem Patientenratgeber Zahnmedizin.